Oliverio Girondo

Oliverio Girondo
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Norah Lange >> Prosa y Poesía con traducción al alemán

Cuadernos de InfanciaLa madre    1937

            A los catorce años, uno de mis pasatiempos fue gritar desaforadamente, y cuando ya no podía más, reírme, reírme despacito al comienzo e ir en aumento hasta que las carcajadas resonaran en toda la cuadra.  Susana y Eduardo me acompañaban a pasar tardes enteras sentados en los umbrales de las casas vecinas, riéndonos hasta que los ocupantes nos rogaban que nos marcháramos.
            Otras veces me ponía un chambergo de hombre y, envuelta en un poncho, trepaba al techo de la cocina desde el cual me era posible contemplar el interior de las casas circundantes, y después de arrojar algunos ladrillos sobre las chapas para atraer la atención de los vecinos, iniciaba mi discurso.
            Inmediatamente de vociferar dos o tres palabras en distintos idiomas, llamaba a todos los vecinos por sus nombres, con una voz estentórea, y cuando algunas cabezas recelosas comenzaban a asomar sobre las tapias, mi voz y mi gesticulación  adquirían tal énfasis que mis gritos terminaban por rebotar contra las puertas, contra los vidrios de las ventanas, contra los techos de cinc.
            A veces inquisitiva, otras irónica, a los improperios seguían párrafos en inglés, en francés, frases dislocadas, el nombre de algún vecino, los escasos términos italianos y noruegos que conocía, insultos colectivos, una carcajada estridente, un verso amanerado. Si algún vecino incurría en la tentación de desaprobarme o de aplaudir, arreciaban los insultos, mi insuficiencia políglota,  mi gesticulación arbitraria, los golpes contra las chapas de cinc.

 

Traducción Inka Marter
 
Mit vierzehn Jahren war es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, gewaltig zu schreien, und wenn ich nicht mehr konnte, zu lachen, erst leise und dann immer lauter zu lachen, bis das Gelächter im ganzen Häuserblock erschallte.  Susana und Eduardo sassen ganze Nachmittage mit mir vor den Türen der Nachbarhaüser, und wir lachten, bis die Bewohner uns baten zu gehen.
            Andere Male setzte ich mir  einen breitkrempigen Männerhut auf und kletterte in einen Poncho gehüllt auf das Küchendach, von wo aus ich ins Innere der umliegenden Häuser blicken konnte, und nachdem ich ein paar Steine auf das Blechdach geworfen hatte, um die Aufmerksamkeit der Nachbarn zu gewinnen, begann ich meine Rede.
            Gleich nachdem ich zwei oder drei Wörter in unterschiedlichen Sprachen gebrüllt hatte, rief ich alle Nachbarn mit dröhnender Stimme bei ihren Namen, und wenn einige besorgte Köpfe über den Gartenmauern erschienen, erlangten meine Stimme und meine Gestik solch einen Nachdruck, dass meine Schreie schliesslich von den Türen widerhallten, von den Fensterscheiben und den Zinkdächern.
            Manchmal fragend, dann wieder ironisch folgten nach Schmähungen Abschnitte auf englisch, auf französisch, Sätze ohne Zusammenhang, der Name irgendeines Nachbarn, die wenigen italienischen und norwegischen Ausdrücke, die ich kannte, kollektivbeschimpfungen, ein schrilles Gelächter, ein manierierter Vers. Wenn irgendein Nachbar der Versuchung nachgab, seine Missbilligung auszudrücken oder zu aplaudieren, verstärkten sich die Beleidigungen, meine polyglotte Unzulänglichkeit, mein beliebiges Gestikulieren, die Schläge gegen die Zinkbleche.
            Sobald ich vorhersehen konnte,  dass sich meine Schreie schon bald weigern würden, meinen Mund zu verlassen, machte ich Gleichgewichtsübungen auf der Gartenmauer, um einen Moment darauf mit dem zweiten Teil meines Programms zu beginnen. Ein kaum wahrnehmbares Lachen verwandelte sich langsam und ohne etwas an meiner Ernsthaftigkeit zu ändern in eine Lachsalve so trocken wie ein Aufstampfen, der immer weitere folgten und deren hastiges Übereinanderstürzen mich noch heute zu einem Lächeln zwingt.
            In den Poncho gehüllt, mit rotem Gesicht, den Hut tief in die Stirn gezogen, führte ich meine Aufgabe, die in der Regel über eine Stunde dauerte, unbeirrbar fort, bis ich schliesslich dann ohne Stimne sehr ernst hinunterkletterte und mich in meinem Zimmer einschloss.

 

Cuadernos de infancia: Un caballo blanco 
 
A veces Susana y yo nos preguntábamos:
—¿Qué será lo más triste? ¿Algo que no tenga nada que ver con la familia, ni con alguien que se vaya o que se muera? ¿Qué será lo más triste para todos, sin tener ninguna relación con las personas?
Susana se quedaba pensativa y luego hacía desfilar un ejército de animales muertos, inundaciones, un rayo hiriendo a un árbol. Pensábamos en muchas cosas. Las mías eran más simples. Yo me imaginaba los pichones en el suelo, las vacas muertas, olvidadas en el camino, un águila llevándose un cordero, una serpiente enroscada a un caballo, apretando el abrazo hasta asfixiarlo.
Siempre relacionaba la tristeza con los caballos. Me parecían tan decentes, tan resignados, tan silenciosos. Cuando quería imaginar un dolor grande en algún animal, no pensaba en los perros ni en los gatos, en las vacas ni en los conejos. Siempre veía un caballo.
Una noche en que habíamos hablado mucho, me fui a acostar pensando en el tordillo de mi padre que se agachaba hasta el suelo para que él montara sin ningún esfuerzo. Alguien había comentado un libro cuya protagonista se hunde en un pantano, sin que nadie consiga salvarla, y donde lo último que se ve es la mano agitándose, como una hoja, sobre el barro. Pensé enseguida en un caballo, un caballo blanco que fuese sumergiéndose, poco a poco, en esa región movible y pegajosa, hasta que sólo quedara afuera la cabeza, la boca desesperada, la nariz y los ojos desmesurados y tristes porque se van llenando de tierra insistente, elástica y mojada.
Cuando Susana volvió a preguntarme “¿qué será lo más triste?”, le dije mirándola como si le comunicara una noticia muy penosa:
—Un caballo blanco, hundiéndose en un pantano.

---------------------------------------------------------------------- Traducción: Inka Marter

Manchmal fragten Susana und ich uns:
-Was ist wohl das Allertraurigste? Etwas, das nichs mit der Familie zu tun hat oder mit jemandem, der weggeht oder stirbt. Was wäre das Traurigste für alle, das nichts mit Menschen zu tun hat?
Susana wurde nachdenklich und liess dann ein Heer toter Tiere aufmarschieren, Überschwemmungen, einen Baum, der immer wieder vom Blitz getroffen wird. Wir überlegten uns viele Dinge. Meine waren einfacher. Ich stellte mir Tauben vor, die am Boden liegen, tote, am Weg vergessene Kühe, eine Adler, der ein Lamm fortschleppt, eine Schlange, die sich um ein Pferd windet und ihre Umarmung immer enger zusammenzieht, bis es erstickt.
Immer habe ich die Traurigkeit mit Pferden verbunden. Sie sahen so anständig, so ergeben, so still aus. Wenn ich mir den starken Schmerz eines Tieres vorstellen wollte, dachte ich weder an Hunde noch an Katzen, weder an Kühe noch an Kaninchen. Ich sah immer ein Pferd.
Eines Abends, nachdem wir lange geredet hatten, ging ich ins Bett und dachte dabei an den Apfelschimmel meines Vaters, der sich bis auf den Boden hinuntergebeugt hatte, damit mein Vater ohne Mühe aufsteigen konnte. Vorher hatte jemand  von einem Buch erzählt, in dem die Heldin in einem Moor versinkt und niemand sie retten kann und worin das Letzte, was man sieht, ihre Hand ist, die sich über dem Schlamm hin und her bewegt wie ein Blatt. Und da dachte ich gleich an ein Pferd, ein weisses Pferd, das Stück für Stück in diesem beweglichen und klebrigen Gebiet versinkt, bis nur noch sein Kopf herausguckt, das verzweifelte Maul, die Nase und die Augen übergross und traurig, weil sie sich langsam mit der beharrlichen, gummiartigen und feuchten Erde füllen.
Als Susana mich wieder fragte: “Was ist wohl das Allertraurigste?”, sah ich sie an, als würde ich ihr eine sehr schmerzliche Nachricht überbringen, und sagte:
-Ein weisses Pferd, das in einem Sumpf versinkt.